Kommunaler Klimaschutz im Ennepe-Ruhr-Kreis

Der Schutz unserer Umwelt, das Einbremsen der globalen Erwärmung und nachhaltiges Handeln definieren die Jungen Liberalen Ennepe-Ruhr als eine der entscheidenden Fragen unserer und der nachfolgenden Generationen. Zweifellos bedarf es dazu einer Lösung auf europäischer, bzw. globaler Ebene. Dennoch fängt der pflegliche und nachhaltige Umgang mit unserer Flora und Fauna bereits vor unseren eigenen Haustüren an. Deshalb wollen sich die Jungen Liberalen Ennepe-Ruhr mit folgenden Maßnahmen für den Klimaschutz vor Ort einsetzen:

Kooperation statt Kirchturmdenken

Ein wirksames und nachhaltiges Klimaschutzmanagement braucht selbstverständlich geeignete Indikatoren und Daten, mit denen die Zielerreichung gemessen und die handelnden Personen motiviert werden können. Wir wollen durch Offenheit gegenüber Innovationen und kluger strategischer Planung unseren konkreten lokalen Beitrag zur Umsetzung der Pariser Klimaziele leisten. Hierfür schlagen wir folgende Maßnahmen vor:

  • Interkommunale Zusammenarbeit bei Konzeption und Umsetzung
  • Regelmäßiges Monitoring und Reporting durch den Klimamanager
  • Regelmäßige CO²-Bilanzierung als Impulsgeber für weitere Maßnahmen
  • Gesamtreduktion der Kreisemissionen um mindestens 2% pro Jahr bis zum Erreichen der Klimaneutralität

Zukunft bauen – ökologische Grundvoraussetzungen für einen modernen Kreis

Mit einem klugen kommunalen Konzept zur effizienten Nutzung erneuerbarer Energien wollen wir einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das Stärken unserer heimischen Wirtschaft und der Schutz unserer Umwelt sind für uns dabei keine Widersprüche. Dafür benötigen wir ein intelligentes Flächenkonzept, das unsere lokalen Ressourcen schont und unseren lokalen Betrieben die Möglichkeiten zum ökologischen Beitrag vereinfacht. Daher stehen wir für:

  • Die Berücksichtigung energetischer Gebäudesanierungskonzepte bei allen Bauinvestitionsmaßnahmen des EN-Kreises
  • Förderung von Begrünungsmaßnahmen in unseren Innenstädten
  • Kritische Überprüfung bei Maßnahmen, die die Versiegelung von Flächen in Innenstädten nach sich ziehen
  • Schaffung von Kaltluftschneisen
  • Entwicklung von Konzepten für Brachflächen
  • Schaffung von Ausgleichsflächen für notwendige neue Gewerbegebiete

Unterstützung von Maßnahmen zur Energieeffizienz in der heimischen Wirtschaft

Nur einer funktionierenden Wirtschaft können wir die klimapolitischen Anforderungen der Zukunft vor Ort umsetzen und auch konsequent weiterentwickeln. Wir halten die Nutzung der Möglichkeiten der sozialen Marktwirtschaft für essentiell für das Erreichen unserer klimapolitischen Ziele. Daher stehen wir für:

  • Unterstützung bei Klimafreundlichen Projektideen durch die Wirtschaftsförderung des EN-Kreises
    • z.B. Unterstützung von Initiativen für Energieeffizienz
    • z.B. Unterstützung von Initiativen für einen modernen neuen Lieferverkehr
  • Förderung von Investitionen in eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Energieinfrastruktur und saubere Energietechnologien
  • Stärkung des heimischen Einzelhandels zur Reduktion von Transportemissionen
  • Vereinfachung des bedarfsgerechten Ausbaus von Ladeinfrastruktur im Ennepe-Ruhr-Kreis durch transparente Genehmigungsverfahren auf Seiten der Netzbetreiber nach Niederspannungsanschlussverordnung

Unterstützung von innovativen Projekten zum Schutz und zur Erneuerung unserer Wälder und natürlicher Grünflächen

Der Ennepe-Ruhr-Kreis vereint sowohl Ballungsgebiete als auch ländliche Regionen unter einem Dach. Bestehende Wälder in den Gebieten rund um Städte wie Ennepetal, Breckerfeld, Sprockhövel oder Gevelsberg tragen unseren Beitrag CO2 effektiv zu speichern und Erholungsräume für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.  Der Erhalt des Waldes sowie von wohnortnahen Naturräumen sind wesentliche Faktoren, damit er Ennepe-Ruhr-Kreis auch weiterhin ein Ort mit hoher Lebens- und Erholungsqualität bleibt.

Daher fordern wir die Umsetzung der folgenden Punkte:

  • Förderung der nachhaltigen Bewirtschaftung aller Wald – und Landflächen
  • Konsequente Aufforstung und Schutzmaßnahmen zur Waldgesundheit
  • Erhaltung und Schaffung von naturnahen Blühstreifen

Jungliberales Update für den Ennepe-Ruhr-Kreis

Der Ennepe-Ruhr-Kreis ist eine starke Region. Viele Unternehmen und auch handwerkliche Betriebe leisten tagtäglich einen großen Beitrag zu der wirtschaftlichen Stärke unseres Kreises. Mit mehreren Krankenhäusern und einem großen und außerordentlich aktiven sozialen Netzwerk ist unser Kreis auch von bemerkenswerten nachbarschaftlichem Respekt geprägt.

Doch die Kreispolitik hat sich von den Erwartungen der Menschen immer weiter entfremdet. In der Vergangenheit wurden Zukunftsprobleme nicht nur verschleppt, sondern durch fatale Entscheidungen sogar noch verschärft. Ein Millionengrab bei der VER. Falsch abgerechnete Rettungsgebühren über zwölf Jahre mit einem millionenschweren Finanzschaden. Die Digitalisierung der Behörden schreitet kaum voran. Der Kommunalpakt als großes Versprechen des Landrates erscheint gescheitert. Hinzu kommt die enorme steuerliche Belastung durch die höchste Kreisumlage in ganz Nordrhein-Westfalen. Der Ennepe-Ruhr-Kreis befindet sich in einer Krise.

Wir wollen, dass unsere starke Region auch stark regiert wird. Wir wollen den Stillstand beenden und durch eine verbesserte Steuerung aus der Kreisebene die Skandale der Vergangenheit eindämmen. Es wird Zeit für ein Update. Nach 62 Jahren wird es Zeit für eine neue politische Mehrheit im EN-Kreis. Dafür wollen wir gemeinsam mit der FDP EN bei der Kommunalwahl 2020 antreten. Folgende Schwerpunkte im Kommunalwahlprogramm der FDP wollen wir mit den Jungen Liberalen setzen:

1. Freiheit & Sicherheit in Einklang bringen

  • Die Jungen Liberalen Ennepe-Ruhr fordern klare Prioritäten der Polizei für die Verfolgung von Straftaten und der Sicherung des öffentlichen Raums.
  • Innerhalb der Stadtgebiete sollte zudem eine größtmögliche Zurückhaltung der Polizei für Geschwindigkeitskontrollen geschehen und die Tätigkeit auf die Ordnungsämter übertragen werden. Für die Neuregelung der Zuständigkeiten auf die Ordnungsämter sind entsprechende Rechtsgrundlagen zu schaffen.
  • Die Geschwindigkeitskontrollen sind vorrangig auf Gefahrenstellen zu beschränken.
  • Überwachende Maßnahmen des Straßenverkehrs wie die allgemeine Verkehrskontrolle sollen ebenfalls auf die Ordnungsämter übertragen werden, da diese nicht zur Verhütung akuter Gefahren beitragen. Auch hierfür sind entsprechend die gesetzlichen Grundlagen zu ändern.
  • Um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken gehört unsere Polizei auf die Straße statt ins Büro. Daher gilt es bürokratische Abläufe in den Polizeibehörden weitestgehend zu verschlanken und eine umfassende Koordinierung von Beamten in den Bürogebäuden mit den Kollegen auf Streife herzustellen.
  • Maßnahmen zur weiteren Durchleuchtung der Bürger wie den Ausbau der Videoüberwachung lehnen wir entschieden ab.
  • Die Jungen Liberalen lehnen die Einrichtung von Alkoholverbotszonen ab. Ein solches Verbot schränkt auch diejenigen ein, die völlig friedlich in der Öffentlichkeit ein Bier trinken möchten. Doch wer draußen im Freien mit seinen Freunden ein Bier trinkt, ist nicht automatisch eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Des Weiteren führen solche Verbotszonen nur zu einer Problemverlagerung an neue Orte.
  • Eine Legalisierung von Spontan-Partys über ein Online-Anmeldeverfahren, welches 24 Stunden im Voraus auf vorher festgelegten Flächen beantragt und von der Stadt bestätigt wird, begrüßen wir.

2. Die Jugend stärker in den Blick nehmen

Jugendbeteiligung

  • Kinder und Jugendliche müssen von der Kommunalpolitik ernstgenommen werden und mitbestimmen dürfen. Wir setzen uns deshalb für die Einrichtung von Kinder- und Jugendparlamenten in allen Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises ein.
  • Einmal im Jahr soll das Planspiel „Jugend im Rathaus“ / „Jugend im Kreistag“ stattfinden. Dabei soll mit engagierten jungen Teilnehmern die Arbeit im Rathaus/ Kreistag simuliert werden und junge Menschen sollen durch Bildungsangebote an die kommunalpolitische Arbeit herangeführt werden. Weiterführend setzen sich die Jungen Liberalen Ennepe-Ruhr dafür ein, dass die dort erarbeiteten Ergebnisse in Stadträten und dem Kreistag eingebracht werden.

Sport- und Jugendförderung

  • Die Jungen Liberalen Ennepe-Ruhr sprechen sich dafür aus, dass eSports als Sportart durch den DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) anerkannt wird und vom EN-Kreis in gleicher Weise gefördert wird, wie es andere anerkannte Sportarten und Vereine bereits werden. Deshalb fordern wir die Aufnahme in die Sportförderung.
  • Die Vereine im EN-Kreis sind dringend von Bürokratie zu befreien. Dementsprechend fordern die Jungen Liberalen Ennepe-Ruhr die Beantragung von Leistungen des Bildungs- und Teilhabepaketes zu vereinfachen. Hierzu muss auch Sportförderung über die Sportvereine ermöglicht werden.

3. Nachhaltige Haushaltspolitik mit klaren Prioritäten

  • Die Jungen Liberalen Ennepe-Ruhr fordern eine Schuldengrenze für kommunale Haushalte. Wir wollen daher, dass sich alle Fraktionen in den Stadträten sowie im Kreistag dazu verpflichten, die Haushalte ausgeglichen und ohne neue Schulden abzuschließen.
  • Außerdem fordern wir ein verbessertes Controlling auf allen Ebenen, damit Skandale wie zuletzt bei den Rettungsgebühren rechtzeitig erkannt und eingedämmt werden können.
  • Die stetige Absenkung der Kreisumlage im Rahmen der Haushaltsberatungen ist für uns essentiell. Langfristiges Ziel sollte eine Absenkung um mindestens zehn Prozentpunkte bis 2025 sein, um die städtischen Haushalte zu entlasten und den Städten des Kreises mehr Finanzierungsspielraum zu bieten.
  • Bei der Hundesteuer setzen wir uns für ein differenziertes System ein, das z.B. Tiere, die aus Schutzhäusern und Tierheimen geholt werden, von Steuerbeiträgen für gewisse Zeiträume befreit sind. Um die Erhebung der Hundesteuer zu legitimieren, müssen sich die Städte im Ennepe-Ruhr-Kreis, um die Bereitstellung von Hundekotbeuteln (am besten biologisch abbaubare Hundekotbeutel) und die Instandhaltung von Hundetoiletten kümmern.
  • Die Gewerbe- und Grundsteuerhebesätze sind ein großes Ärgernis für die Menschen im EN-Kreis. Viele Unternehmen sind aus diesem Grund bereits in Nachbarstädte abgewandert oder nutzen steuerliche Schlupflöcher um der steuerlichen Belastung zu entgehen. Dadurch entstehen auch enorme Schwankungen in den kommunalen Haushalten. Wir setzen uns für eine deutliche Absenkung der Hebesätze ein, um wirtschaftlich attraktiv zu bleiben, Planungssicherheit zu garantieren und steuerliche Schlupflöcher zu schließen.
  • Wir fordern klare haushaltspolitische Prioritäten für Bildungseinrichtungen und Investitionen in die Infrastruktur des Kreises.

4. Freie Fahrt für zukunftsfeste Mobilität

  • Die Jungen Liberalen Ennepe-Ruhr fordern die Einführung eines digitalen Fahrgastinformations- und bezahlsystems für alle Verkehrssysteme im Angebot des Kreises und der VER, sowie die Einrichtung von WLAN in allen Bussen, da steigende Ticketpreise für den Kunden nur mit ebenso ansteigenden Serviceleistungen gerechtfertigt werden können. Zudem wird es Zeit, dass der digitale ÖPNV auch im Ennepe-Ruhr-Kreis Einzug hält.
  • Elektromobilitätsangebote wie Elektroroller sollen als ergänzende Mobilitätsangebote vorangetrieben werden. Ebenso gilt es die Dichte von Ladesäulen für Elektromobilität im EN-Kreis zu verbessern.
  • Der Verkehr im Ennepe-Ruhr-Kreis muss flüssiger werden. Dafür soll unter anderem die Einrichtung des “Grünen Pfeils” für Rechtsabbieger an relevanten Stellen geprüft werden.
  • Als Junge Liberale waren wir stets treibende Kraft bei der Ermöglichung von günstigen Fernbusreisen. Für den Ennepe-Ruhr-Kreis wollen wir deshalb die Einrichtung von einer oder mehreren Flixbus-Haltestellen prüfen und somit jungen Menschen eine günstige Alternative für den Fernverkehr ermöglichen.
  • Car-Sharing Angebote sollen als ein weiteres Mobilitätsangebot verfügbar gemacht werden.
  • Der Ennepe-Ruhr-Kreis vereint sowohl Ballungsgebiete im Nordkreis, sowie ländliche Regionen im Südkreis. Die Jungen Liberalen Ennepe-Ruhr fordern auf Grundlage dessen die Prüfung einer möglichen Teststrecke für autonomes Fahren im EN-Kreis, um diese einzigartige Gegebenheiten für die Zukunft nutzbar zu machen. Bei in Frage kommen einer Teststrecke ist diese schnellstmöglich umzusetzen, um keine weitere Zeit bei der Zukunftstechnologie des autonomen Fahrens zu verschwenden.

Parkraumbewirtschaftung

  • Zur Belebung der Innenstädte haben bereits einige Kommunen (zum Beispiel Herdecke) die sogenannte Brötchentaste an ihren Parkautomaten eingeführt. Diese ermöglicht es den Bürgerinnen und Bürgern für 15 Minuten kostenlos auf einer sonst zahlungspflichtigen Fläche zu parken und sorgt somit auch für einen neuen Anreiz sich seine Brötchen oder andere Einkäufe einfach und schnell in der Innenstadt zu besorgen. Die Einrichtung weiterer Automaten mit dieser Taste soll im EN-Kreis vorangetrieben werden.
  • Das Parken per App ist eine zweite Säule, um ein zeitgemäßes und einfaches Parkraumbewirtschaftungssystem einzuführen. Hattingen hat dieses System bereits eingeführt. Weitere Kommunen im Kreis sollen folgen.

 5. Senkrechtstart für die Digitalisierung

Infrastruktur

  • Der Glasfaserausbau ist für eine zukunftsgerichtete Digitalstrategie unabdingbar. Glasfaser muss daher zum Standard beim Neuausbau von Leitungen werden. Alle öffentlichen Gebäude, insbesondere die Schulen müssen schnellstmöglich mit dieser Technologie ausgestattet werden.
  • Die Jungen Liberalen Ennepe-Ruhr fordern deshalb im ersten Schritt die Identifizierung bestehender Funklöcher im Ennepe-Ruhr-Kreis und ein aktives Herantreten des Kreises an die Bundesnetzagentur zur Behebung dieser Netzlücken.
  • Des Weiteren fordern wir die Einrichtung eines offenen WLAN Angebots in allen öffentlichen Gebäuden.

E-Government & Open-Data

  • Der Ennepe-Ruhr-Kreis ist Dienstleister der Menschen. Als ebensolcher muss er sich auch an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Behördengänge müssen deshalb grundlegend vereinfacht werden, zum Beispiel durch einheitliche Schnittstellen und digitale Beantragungsabläufe.
  • In diesem Sinne fordern wir ebenso bürgerfreundliche Öffnungszeiten der Behördenstellen an einigen Nachmittagen und an mindestens einem Samstag im Monat, da ein momentaner Besuch im Bürgerbüro unnötig Mittagspausen oder Urlaubstage der Berufstätigen raubt.
  • Open-Data Projekte bieten großes Potential zur bürgerlichen Partizipation. Nur so können die Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis ausreichend nachvollziehen, wie gut die Leistungen des EN-Kreises und seiner Städte im Vergleich zu anderen Kommunen abschneiden und wie viel Geld für die einzelnen Projekte ausgegeben wird. Daher fordern wir, dass solche Projekte im Sinne der Bürger vorangetrieben werden.
  • Die kommunale Politik muss für jeden Bürger transparenter und greifbarer werden. Wir setzen uns daher für Live-Übertragungen im Kreistag und allen Stadt- und Gemeinderäten ein. Es versteht sich von selbst, dass hierbei die Gebote des Persönlichkeitsschutzes gelten und die Teilnahme der Mandatsträger freiwillig bleiben muss.

6. Rundherum Gesund – innovative Gesundheitspolitik vor Ort

Moderne Drogen- und Suchtpolitik

Der Kampf gegen den Cannabiskonsum durch Repression ist eindeutig gescheitert. Es ist an der Zeit, neue Wege in der Suchtprävention bei Cannabis zu beschreiten. Diese bedürfen aber einer fundierten wissenschaftlichen Grundlage, die durch wissenschaftlich begleitete Modellprojekte gewonnen werden kann. Ziel muss es sein, die Verbreitung von Cannabis zu kontrollieren und den Gesundheits- und Jugendschutz in der Bevölkerung zu verbessern. Zur Erforschung einer kontrollierten Abgabe von Cannabis sind Modellprojekte dringend notwendig.

Wir sprechen uns daher dafür aus, dass der Ennepe-Ruhr-Kreis sich als Modellregion für eine zertifizierte Abgabe von Cannabis im Rahmen eines durch die FDP Bundestagsfraktion beantragten Modellprojektes bewerben wird, um die Chancen und Risiken einer kontrollierten Abgabe wissenschaftlich bewerten zu können. Es muss bei einem solchen Modellprojekt unbedingt gewährleistet werden, dass minderjährige Personen keinen Zugang zu den ausgegebenen Cannabisprodukten haben. Außerdem sollte einem exzessiven Konsum durch Studienteilnehmer zwingend vorgebeugt werden.

Impfquoten verbessern

Der EN-Kreis bleibt bei den Impfquoten weiterhin unter dem von der WHO vorgegebenen Richtwert von 95 Prozent, daher fordern wir:

  • Die Aufklärung über Impfungen sowie die ärztliche Impfberatung weiter zu stärken.
  • Die Einrichtung eines Erinnerungssystems zu Impfterminen zu prüfen und auf den Weg zu bringen. Dieses System sollte möglichst auch in der Lage sein den Rücklauf, sowie die Impferfolge zu messen.
  • Die Festlegung kreisweiter Impfziele.

Organspenden fördern

  • In allen Behördenanlaufstellen des Ennepe-Ruhr-Kreises, wie den Kraftfahrzeug- Zulassungsstellen, sollen künftig an die Kunden Organspendeausweise mit Informationsmaterial ausgegeben werden.

 7. Wirtschaftliche Stärken nutzen

  • Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat bereits zahlreiche Kooperationen mit der Ruhr-Universität Bochum. Allerdings nur sehr wenige mit der einzigen Universität im Kreis. Wir fordern daher auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Universität Witten/Herdecke.
  • Dem Ennepe-Ruhr-Kreis mangelt es weiterhin an Gewerbeflächen. Viele der noch nicht genutzten Flächen liegen an den Stadtgrenzen. Wir wollen, dass auch hier die interkommunale Zusammenarbeit voranschreitet, um neue Flächen zu erschließen, um den Wirtschaftsstandort Ennepe-Ruhr zu erweitern.
  • In enger Abstimmung mit dem stationären Handel wollen wir uns auf kommunaler Ebene für die Schaffung von verkaufsoffenen Sonntagen im Rahmen des Ladenöffnungsgesetzes NRW einsetzen.
  • Um die Innenstädte noch attraktiver zu gestalten und eine Verbindung zwischen digitaler und analoger Welt herzustellen schlagen wir QR-Bodenplatten an relevanten Plätzen und Sehenswürdigkeiten vor. Diese können dann über eine App gescannt werden oder es können über die Standortkarte in der App Textinformationen zu der jeweiligen Sehenswürdigkeit aufgerufen werden.

8. Neustart für Bildung

Schulentwicklung

  • Die Kreisschulentwicklung muss zwingend vorangetrieben werden und durch interkommunale Zusammenarbeiten verbessert werden. Die zunehmenden Probleme der Schulentwicklung aus Ennepetal und Sprockhövel zeigen, dass hier eine vermehrte Zusammenarbeit an Stelle von Kirchturmdenken notwendig ist. Entsprechende Modelle, bspw. schulübergreifender Ko-op Unterricht, müssen daher bei Bedarf ausgeweitet werden, um die Vielfalt der Wahlfächer zu erhalten sowie auch Unterrichtsausfall vorzubeugen.

Kinderbetreuung

  • Noch immer fehlen in vielen Kommunen Kita-Plätze. Doch die Chance einen Kitaplatz zu bekommen darf nicht vom Wohnort abhängen. Für uns steht dabei die Qualitätssteigerung vor der Beitragsfreiheit. Wir fordern den verschärften Ausbau der Kinderbetreuung und einen besseren Betreuungsschlüssel.
  • Langfristig sollte es das Ziel der Kommunen sein durch Projekte der interkommunalen Zusammenarbeit auch vereinzelte 24 Stunden Kita-Plätze anbieten zu können. Die Öffnungszeiten von Kitas müssen sich an den tatsächlichen Arbeitszeiten der Menschen orientieren. Nur wenige Arbeitnehmer können ihre Kinder bis 16 Uhr abholen. Es braucht daher bedarfsgerechte Öffnungszeiten.

  Ausbildung

  • Die jährliche Ausbildungsmesse in Ennepetal ist ein herausragendes Projekt, um junge Menschen für Ausbildungsberufe zu begeistern. Leider erreicht sie noch nicht alle jungen Menschen im EN-Kreis. Wir wollen, dass dieses Projekt weiter vorangetrieben wird. Außerdem sollen Azubis aus Betrieben im EN-Kreis die Möglichkeit bekommen an den Schulen für ihre Ausbildung bspw. als „Ausbildungsbotschafter“ zu werben. Für ein solches Projekt soll die EN-Agentur zusammen mit den Handwerkskammern eine vermittelnde Rolle einnehmen und die Betriebe bei der Organisation unterstützen.

9. Für eine starke und unabhängige Land- und Forstwirtschaft

  • Kommunale Verbote des Herbizids Glyphosat lehnen wir ab. Glyphosat gehört zu den in seiner Wirkung auf Mensch, Tier und Natur am besten untersuchten Pflanzenschutzmitteln weltweit. Seine globale Nutzung und die lange Dauer des Einsatzes haben neben den für die Zulassung erforderlichen Studien die Durchführung von Untersuchungen mit unterschiedlichen Zielsetzungen ermöglicht, so dass eine vollumfassende Bewertung möglich ist. Es gibt entsprechend keine wissenschaftlich begründete Grundlage für solche Verbote. Kommunale Alleingänge sind zudem besonders gravierend für die örtlichen Landwirte. Ein Verbot von Glyphosat würde das bodenschonende Anbauverfahren der Minimalbodenbearbeitung mit Humusbildung, welches die Bodenfruchtbarkeit verbessert und dabei auch noch CO2 im Boden speichern kann, unmöglich machen und dazu führen, dass wieder vermehrt deutlich schlechter erforschte und schädlichere Herbizide für Mensch und Natur eingesetzt werden müssten.

10. Umweltpolitik

  • Zur Einsparung von Plastikmüll wollen wir, dass der EN-Kreis sich der Kampagne „refill-deutschland.de“ anschließt. Beteiligte Geschäfte, sowie Gastronomiebetriebe können durch einen Sticker an der Ladentür anzeigen, dass mitgebrachte Wasserflaschen kostenlos an der Theke aufgefüllt werden können.
  • Außerdem fordern wir die Einführung von wiederverwertbaren To-Go-Bechern (z.B. RECUP, CupforCup) mit Pfandsystem voranzubringen. Diese können auch einen touristischen Mehrwert bieten, da Partnerstädte über die Marketingkanäle von RECUP präsentiert werden und solche Becher überregional eintauschbar sind. Zudem sparen der Kreis und seine Städte langfristig Entsorgungsgebühren.